In der Verhaltenspsychologie gibt es zwei grundlegende Methoden zur Verhaltensänderung: positive Verstärkung und negative Verstärkung. Positive Verstärkung bedeutet, dass ein Verhalten durch eine positive Konsequenz verstärkt wird. Negative Verstärkung bedeutet, dass ein Verhalten durch das Weglassen einer negativen Konsequenz verstärkt wird.

Positive Verstärkung ist in der Regel wirksamer als negative Verstärkung, um ein Verhalten zu verstärken und aufrechtzuerhalten. Studien haben gezeigt, dass positive Verstärkung dazu führt, dass ein Verhalten häufiger auftritt als negative Verstärkung. Dies liegt daran, dass positive Verstärkung mit etwas Positivem verbunden ist, das das Individuum strebt, während negative Verstärkung mit etwas Negativem verbunden ist, das das Individuum vermeiden möchte.

Positive Verstärkung ist auch in der Regel nachhaltiger als negative Verstärkung. Dies liegt daran, dass positive Verstärkung das Individuum dazu anregt, das gewünschte Verhalten auch dann zu zeigen, wenn die Verstärkung nicht mehr vorhanden ist. Negative Verstärkung hingegen kann dazu führen, dass das Individuum das gewünschte Verhalten nur zeigt, solange die Verstärkung vorhanden ist.

Beispiele für positive Verstärkung

– Ein Kind wird gelobt, wenn es sein Zimmer aufräumt.
– Ein Arbeitnehmer erhält eine Gehaltserhöhung, wenn er gute Arbeit leistet.
– Ein Tier wird mit Futter belohnt, wenn es einen Trick lernt.

Beispiele für negative Verstärkung

– Ein Kind wird nicht mehr gehänselt, wenn es sich nicht mehr streitet.
– Ein Arbeitnehmer wird nicht mehr gerügt, wenn er pünktlich zur Arbeit kommt.
– Ein Tier wird nicht mehr bestraft, wenn es nicht mehr ins Haus pinkelt.

Verbote führen nicht zu gewünschtem Verhalten

Verbote können zwar dazu beitragen, unerwünschtes Verhalten zu verringern, aber sie führen nie zu gewünschtem Verhalten. Verbote können sogar das Gegenteil bewirken, indem sie das gewünschte Verhalten unerwünscht machen.

Beispiel:

Ein Kind, dem das Rauchen verboten wird, wird möglicherweise eher zum Rauchen neigen, um sich zu rebellieren.

Belohnung statt Verbot in Politik und Bildung

Es wäre wünschenswert, wenn dieses Wissen in Politik und Bildung berücksichtigt würde. In der Politik könnte positive Verstärkung beispielsweise verwendet werden, um umweltfreundliches Verhalten zu fördern. So könnten beispielsweise Steuererleichterungen für Unternehmen gewährt werden, die erneuerbare Energien nutzen. In der Bildung könnte positive Verstärkung beispielsweise verwendet werden, um Schüler zu motivieren, gut zu lernen. So könnten beispielsweise Schüler für gute Leistungen gelobt oder mit kleinen Geschenken belohnt werden.

Fazit

Positive Verstärkung ist eine effektivere Methode zur Verhaltensänderung als Verbote. Positive Verstärkung sollte daher in Politik und Bildung stärker berücksichtigt werden.